Volkstrauertag am Sonntag, 13. November 2022
Liebe Goldbacherinnen und Goldbacher,
im sogenannten Trauermonat November mit Allerheiligen, Allerseelen und dem Totensonntag, an denen sich die Menschen an ihre Verstorbenen erinnern, ist der Volkstrauertag zunächst der zentrale Gedenktag an die Opfer von Krieg und Gewalt in der Vergangenheit und in der Gegenwart. Aus diesem Anlass werden in Unterafferbach und Goldbach in den Kriegerkapellen Blumenschalen niedergelegt.
Der Volkstrauertag wie wir ihn heute begehen, besteht seit 1952. Er wurde vom Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge eingeführt, zunächst hauptsächlich zur Erinnerung an die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Gedenken an die zahlreichen Opfer, die das Nazi-Regime zu verantworten hat.
Auch in Goldbach verloren zahlreiche Menschen ihr Leben im Ersten und Zweiten Weltkrieg und die Judenverfolgung machte vor unserem Heimatort nicht halt. Die Stolpersteine in der Aschaffenburger Straße und der Gedenkstein in Sachsenhausen sollen uns immer an diese dunkle Seite unserer Geschichte erinnern.
Mit dem 24.02.2022, dem Überfall Russlands auf die Ukraine, mitten in Europa, werden wir aktuell unmittelbar mit dem Thema Krieg und seinen fürchterlichen Folgen konfrontiert. Olaf Scholz sprach gar von einer „Zeitenwende in der Geschichte unseres Kontinents“.
Bei genauer Verfolgung der weltweiten Nachrichten stellt man schnell fest, dass die Krisenherde dieser Welt von Jahr zu Jahr mehr werden. Unfassbares Leid müssen die Menschen beispielsweise derzeit im Jemen, Sudan, Syrien, Iran oder im Kongo erfahren. Taiwan gilt als eine der gefährlichsten Krisenherde der Welt und alle halten den Atem an, wie sich die Lage in naher Zukunft entwickeln wird.
Warum lernt die Menschheit nie aus der Geschichte?
Gibt es im Krieg letztlich nicht immer ausschließlich Verliererinnen und Verlierer?
Diese und viele andere Fragen drängen sich in diesem Zusammenhang meiner Ansicht nach geradezu auf.
Trotzdem sollte man die immerwährende Hoffnung auf ein Leben ohne Kriege in Zukunft niemals aufgeben und in seinem persönlichen Umfeld und im Umgang mit seinen Mitmenschen dazu beitragen, dass die Welt ein klein wenig friedlicher wird.
Herzlichst
Ihre Bürgermeisterin
Sandra Rußmann