Aktuelle Informationen über die Umwelt in Goldbach und im Landkreis Aschaffenburg
Integriertes Energie- und Klimakonzept der Region Bayerischer Untermain

In der Kreistagssitzung vom 21. Mai wurde das erarbeitete Energie- und Klimakonzept der Region Bayerischer Untermain gebilligt und damit auch die vorgesehenen Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Realisierung der Energiewende.

Auch der Marktgemeinderat hat sich in seiner Stellungnahme in der Marktgemeinderatssitzung am 09. März zu den angestrebten Zielen und den damit verbundenen Maßnahmen zur Einsparung und zur umweltverträglichen Erzeugung von Energie bekannt.

Schon im Jahr 2010, also noch vor der Reaktorkatastrophe von Fukushima im März 2011, hatte die Region Bayerischer Untermain mit den Landkreisen Aschaffenburg und Miltenberg und der Stadt Aschaffenburg die Erstellung dieses Konzepts zur Ermittlung von Klimaschutz- und Energieeinsparpotenzialen in Auftrag gegeben.

Mit dem plötzlichen Beschluss zur umfassenden Energiewende mit dem Ausstieg aus der Atomenergie bis zum Jahr 2022 erlangte dieser Auftrag noch zusätzliches Gewicht. Denn die deutliche Reduzierung des Energieverbrauchs in den nächsten Jahren ist eine unabdingbare Voraussetzung für das Gelingen der Energiewende, vor allem in Bayern, das bisher seinen Strombedarf von 92,0 TWh (= 92 Billionen kWh) bislang zu rd. 51 % aus der Kernkraft, ca. 26 % aus erneuerbaren Energien, rd. 14 % aus Gasen und ca. 9 % aus Kohle sowie anderen Energieträgern gewann.

Selbst bei einer Verwirklichung der angestrebten Verdoppelung der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien auf 52 % bliebe bei nur gleichbleibendem Stromverbrauch nach Abschaltung der Kernkraftwerke eine erhebliche Versorgungslücke. Dem kann nur mit einer deutlichen Energieeinsparung entgegengewirkt werden, wenn diese Deckungslücke nicht durch klimaschädliche fossile Energieträger ausgeglichen werden soll.

Im Energie- und Klimakonzept der Region Bayerischer Untermain wurde als Zielsetzung eine Reduzierung des gesamten Energieverbrauchs bis zum Jahr 2030 um 25 % vorgegeben. Bei einem Anteil am Gesamtenergieverbrauch von 35 % durch die Wirtschaft, 22 % durch die privaten Haushalte und 41 % durch den Verkehr können die Bürgerinnen und Bürger persönlich einen wichtigen Beitrag zur Energieeinsparung leisten.

Die wirksamsten Maßnahmen, die auch im Energie- und Klimakonzept vorgeschlagen werden, sind Wärmedämmungen an Gebäuden (Fassade, Dach und Fenster), Verwendung energieeffizienter Heizungen, Geräte und Fahrzeuge sowie die Verdoppelung des Öffentlichen Nahverkehrs.

Neben bereits erfolgter eigener Energieeinsparungsmaßnahmen am Rathaus, in der Sporthalle, im Waldschwimmbad und Hallenbad, an kommunalen Wohngebäuden oder bei der Straßenbeleuchtung hält der Markt Goldbach auch schon einige Anreize für Bürger zum Energiesparen vor.

Neben dem Umweltberatungsschein, mit dem zu Energieeinsparmaßnahmen derzeit ein Zuschuss von 125,- € gezahlt wird, erfolgt eine Bezuschussung für die Nutzung des ÖPNV innerhalb Goldbachs und Hösbachs durch die Reduzierung des Fahrpreises auf 1,- € für Erwachsene und 0,50 € für Kinder. Außerdem erhalten Schüler für die Nutzung des Busses für den Schulweg in Goldbach durch den Markt Goldbach verbilligte Monatskarten. Die Ziele für den Klimaschutz und die Energiewende können zudem durch Energieberatungen im Landratsamt oder in der örtlichen Bauverwaltung sowie ggf. durch weitere finanzielle Anreize unterstützt werden.

Über die geplante Einstellung eines Klimaschutzmanagers im Landratsamt soll eine abgestimmte, vernetzte und effiziente Zusammenarbeit im Landkreis erfolgen.

bayerischer-untermain.de